Der Ruhrpott-Fotograf Jörg Gerlach hat das Fördergerüst Wilhelm der ehemaligen Zeche Pluto in Wanne-Eickel in der Abendsonne abgelichtet. Das ehemalige Steinkohlebergwerk, die Zeche Pluto, trug zunächst den Namen „Zeche St. Nikolaus“. Der Name Pluto hat sogar eine ganz besondere Geschichte, denn er ist angelehnt an den griechischen Gott Pluto. Und um welchen Gott wird es sich hierbei wohl handeln? Natürlich um den Gott der Unterwelt, passend zum Bergwerk unter Tage.
In einem kleinen Interview erzählt Jörg uns mehr über dieses wunderschöne Foto, die Fotografie im Ruhrpott und seine Sicht auf das Ruhrgebiet.
Reviererlebnisse: Wieso genau dieses Foto, Jörg?
Jörg: Ich selber habe aufm Pütt gearbeitet, auf Pluto war alle 2 Jahre unsere ärztliche Untersuchung
Beim Fotografieren ist es so: Man muss den Augenblick nutzen!
Ich war auf dem Heimweg, die Kamera hatte ich zufällig (Augenzwinkern) im Auto dabei. Ich musste einfach ganz spontan das Licht (Sonne, Wolken) und dieses Wahrzeichen in einem Foto festhalten
Reviererlebnisse: Was gefällt Dir besonders gut an dem Motiv?
Jörg: Ich mag allgemein dieses (für mich) Wahrzeichen des Ruhrgebiets. Egal, wann man es fotografiert, denn letztendliche hat es für mich immer wieder eine faszinierende Wirkung.
Reviererlebnisse: Was magst Du am liebsten daran, im Ruhrgebiet zu fotografieren?
Jörg: Es ist meine Heimat, mein Zuhause. Ich bin stolz auf meine Heimat und so drücke ich meine Dankbarkeit meinem Zuhause gegenüber aus. Das Schöne im nicht ganz Perfekten zu sehen ist auch eine Art Kunst. Jeder stellt sich sein „Paradies“, wenn es denn überhaupt eins gibt, anders vor. Ich finde, man sollte mit dem zufrieden sein, was einem geboten wird.
Reviererlebnisse: Hast Du einen Lieblingsort im Ruhrgebiet?
Jörg: Das Ruhrgebiet allgemein ist mein Lieblingsort. Die Halde Hoheward in Recklinghausen/Herten mag ich sehr, von dort aus hat man einen wundervollen Überblick über einen Teil des Ruhrgebiets. Der Tippelsberg in Bochum ist ähnlich.
Reviererlebnisse: Was bedeutet das Ruhrgebiet für Dich?
Jörg: Ruhrpott is Heimat, Ruhrpott is Leben, mein Ruhrpott is Liebe. Die Menschen, die Maloche, Zeche, Kohle.
Unsere sehr bekloppte Art & Weise, wiewe so drauf sind! Klatschen Dir auch gern mal ein verbales „Arschloch“ ins Gesicht. Is abba nett gemeint, wennet richtich betonen tuus. Keer watt war datt schön, wenne dreckich und mit Rotze anne Backe na Hause zum Essen bei die Omma gekommen bis und ihr aus vollem Herzen ein nettes
„Du olle Pottsau“ über die Lippen ging! Kleines wuscheln durch die fettigen, sandigen Haare und der zarte Hall ihrer Stimme: „Abba die Pfoten musse Dich noch waschen, sons is der Oppa widda an schimpfen“. Hier geboren, hier aufgewachsen, hier aufn Pütt malocht und hier eines Tages
„Tüss“ sagen …
Wir danken Jörg ganz herzlich für das kleine Interview und natürlich ganz besonders für seine immer wieder so schönen Bilder aus unserem Pott!
Du möchtest mehr Ruhrpott-Romantik und mehr Bilder ausm Pott? Dann schau doch mal bei Jörg vorbei!
COMMENTS